« Ein kleines Experimen… | home | Fukushima Daiichi und… »
6 views
14. März 2011

Fukushima Daiichi, Westerwelle und Wahlen

Wie ein natürlicher Vorgang Leute ins Schwitzen bringt

"Fukushima Daiichi 1 und 3"

So wie es aussieht, werden auch diese Worte Flügel bekommen und in einigen Jahrzehnten genauso zur kollektiven Erinnerung der Menschheit gehören wie Tschernobyl oder Julius Cäsar. Aber was eigentlich ist da passiert?

Eigentlich gar nichts ungewöhnliches, die Erde hat sich gerührt und ein wenig Wasser bewegt, wie millionenmal vorher auch. Dumm nur, dass die zweibeinigen Krabbler mit sowas gar nicht umgehen können und immer wieder überrascht sind, wenn sowas passiert. Und besonders dumm, dass diese zweibeinigen Krabbelviecher meinen DInge zu beherrschen, die nicht beherrschbar sind und damit nicht nur sich selbst - was nicht besonders dramatisch ist - sondern auch viele andere Krabbeltiere mit und ohne Flügel und Flossen dem Ende nahe bringen.

Aber was nutzt das Jammern, entgehen können wir dieser Hybris eh nicht mehr, also müssen wir damit leben.

Die Folgen für die Menschen in Japan sind unter Umständen katastrophal, je nachdem wie sich die Situation in den Nuklearanlagen weiter entwickelt. Zwar gibt es zu dieser "Situation" halbstündliche Informationen im japanischen Fernsehen, diese widersprechen sich jedoch teilweise und machen den Eindruck, dass das ganze bekannte Ausmaß in weniger Panik machenden Scheibchen an die Leute verfüttert wird. Außerdem scheint weder die Tepco noch die japanische Regierung genau zu wissen, was denn da so vorgegangen ist. Das liegt natülich auch ein wenig in der Natur der Sache, ein havarierter Kernreaktor ist eben nicht wirklich betretbar,  und Sensoren sind interpretierbar, wenn sie denn noch funktionieren.

Das beste, was ich zu dem Thema in den letzten Stunden gelesen habe ist eine Einschätzung von Nature. Einfach und sachlich heruntergebrochen, bar jeder Spekulation. Und diese Einschätzung kommt halt zu der Aussage, dass es in beiden Reaktoren zu einer mindestens teilweisen Kernschmelze gekommen ist. Jetzt stellt sich die Fage, wie viel nuklearer Brennstoff frei liegt. Mit ein wenig Glück nur wenig, aber die ach so sicheren Kraftwerke sind jetzt für die nächsten Jahrzehnte Pflegefälle.

Und kaum wird hier in Deutschland wieder einmal über die Sicherheit unserer Reaktoren diskutiert, kann unser lieber Herr Außenminister mitsamt seiner Arbeitgeberin gar nicht schnell genug - in 2 Wochen wird in Baden Württemberg gewählt - den Vorgang für den Wahlkampf missbrauchen. Erst "kann man nicht zur Tagesordnung übergehen" und dann ließe sich vorstellen, die Reaktorlaufzeit-Verlängerung auf "Eis zu legen". Wie lange? Bis nach den Wahlen?

Nun ja, der Wind weht heftig, liebe Regierung, da muss man die Richtung der Fahne natürlich korrigieren, nicht wahr? Zumindest bis es gelungen ist, einen Großteil der Wähler zu täuschen.

Ach ja, und unsere Kernkraftwerke sind natürlich sicher. Sie sind auf alles erwartbare ausgelegt!

Das haben die Japaner auch gesagt...

Kein Kommentar


(optionales Feld)
(optionales Feld)
Es wird nach dem Rechenergebnis gefragt, um Spammern das Leben schwerer zu machen.

Auf dieser Seite werden die Kommentare moderiert.
Das bedeutet, dass die Kommentare erst dann veröffentlicht werden, wenn sie freigeschaltet wurden.

Persönliche Informationen speichern?
Hinweis: Alle HTML-Tags außer <b> und <i> werden aus Deinem Kommentar entfernt. URLs oder Mailadressen werden automatisch umgewandelt.