« Endlich wieder Wölfe… | home | Feigheit vor dem Freu… »
1790 views
19. März 2013

Eine Standuhr

Groß. Laut. Warm. Genau.

Am letzten Wochenende habe ich das abgeholt, was ich meiner Frau und mir zum Hochzeitstag schenken wollte.
Dazu musste ich mich auf eine Tour nach Radebeul bei Dresden machen um eine schöne ältere Standuhr abzuholen, die ich ersteigert habe. Alles hat wunderbar geklappt, lediglich der Turbo unseres Passat hat sich kurz hinter Döbeln grandios verabschiedet. 400km vom Zuhause entfernt, Feuerwehr, Polizei, alles war da. Aber das ist eine andere Geschichte. (An dieser Stelle nochmal einen großen Dank an den jungen Mann aus Hannover!)

Endlich zuhause wurde die Uhr dann zuerst verhalten, aber nach einer kleinen Gewöhnung an die schiere Größe freudig und mit großer Überraschung begrüßt und für gut befunden (Uff!!) Ein erster Probelauf lieferte einen wunderschönen warmen Klang und einen gleichmäßigen Lauf.

Eine wunderschöne Standuhr

Ein paar Blicke auf die Rückseite und das Werk zeigten, dass es sich um eine Pfeilkreuz-Uhr handelt, eine Marke der Hamburg-Amerikanischen Uhrenfabrik. Die Seriennummer lautet No.5755, die Uhrwerksnummer ist P112. Außerdem wird der Schlag von einem Rechenwerk angetrieben, was das eventuelle neu stellen sehr vereinfacht.
Uhrwerk und Schlag laufen mit einmal Aufziehen der Gewichte ziemlich genau sieben Tage und außerdem synchron, d.h. die Gewichte haben immer den gleichen Abstand zueinander (Naja, natürlich nur fast, aber der unterschiedliche 'Höhenverbrauch' fällt bei 1 oder 12 Schlägen nicht auf.).

Insgesamt scheint die Uhr in einem guten Zustand. Der Holzkorpus ist ohne Schäden und Wurmlöcher, lediglich ein paar Kratzer sind zu sehen. Das Glas ist völlig intakt, und das Werk selbst sieht für mein Laienauge auch gut aus.

Mich interessiert jetzt, wann diese Uhr gebaut wurde. Sicher vor 1930, denn HAU bestand nur bis zu dieser Zeit. Aber die nicht durchbrochenen Platinen und die niedrige Nummer des Werks (P112) sprechen für ein deutlich früheres Baujahr, denke ich. Aber ich werde mich mal im Uhren-Forum vorstellen und dort fragen, vielleicht können mir die Leute dort helfen.

Leider sind die Druck- und Schreibfarben des Uhrmacheretiketts und des Kontrollaufklebers sehr verblasst, aber auf ersteremDas alte Uhrmacheretikett. Lautet der Name Jachesch? meine ich folgenden Text zu erkennen:

         Jachesch
Dresden Nr.80
Leipziger Str. 147

Habe ich das richtig entziffert? Heute befindet sich an der Adresse ein kleiner Laden, aber evtl. weiß ja jemand was über das alte Geschäft.

Der KontrollaufkleberGong-Kontrolle 1930. Aber wann genau? ist offensichtlich mit 1930 gestempelt, aber davor scheint ein handschriftliches Datum zu stehen. Ob das jemand entziffern kann?




Nach etlichen Einstellungsarbeiten und wirklich wenig Säubern geht die Uhr wunderbar genau (<<5 Sekunden/Tag Fehlgang) und ist ein sehr angenehmer Zeitgenosse mit dem Sekundenpendel und dem schönen inzwischen auch nicht mehr so infernalisch lautem Bim-Bam.

Das Ding strahlt Ruhe aus. Richtig schön!

Die Kehrseite der Medaille mit den 2 gekreuzten Pfeilen

Die Aufnahme für die Klangstäbe, wieder mit den Pfeilen

Die Frontplatine des Werks mit Rechenwerk

Die hintere Platine mit Nummer und Markenzeichen

Das Uhrwerk von innen

elf Kommentare

Einer oder mehrere Kommentare sind noch nicht freigeschaltet.


(optionales Feld)
(optionales Feld)
Es wird nach dem Rechenergebnis gefragt, um Spammern das Leben schwerer zu machen.

Auf dieser Seite werden die Kommentare moderiert.
Das bedeutet, dass die Kommentare erst dann veröffentlicht werden, wenn sie freigeschaltet wurden.

Persönliche Informationen speichern?
Hinweis: Alle HTML-Tags außer <b> und <i> werden aus Deinem Kommentar entfernt. URLs oder Mailadressen werden automatisch umgewandelt.